Das Unternehmen KROLL Fahrzeugbau-Umwelttechnik stellt maßgeschneiderte Saug- und Spülfahrzeuge her. Für die Druckkontrolle auf allen Fahrzeugen sorgen HEROSE Sicherheitsventile.
Am Anfang steht ein nacktes Chassis und am Ende ein leistungsfähiger fahrender Nasssauger mit integrierter Wasseraufbereitung. Viele wichtige Teile stellt KROLL selbst her und baut hochkomplexe Spezialfahrzeuge, damit Kanäle funktionsfähig bleiben und alles läuft.

Von der Stahlplatte zum fertigen Behälter

Hier an der Dreiwalzenrundbiegemaschine nimmt der spätere Kessel seinen Anfang: Metall wird gebogen und anschließend zu großen Röhren verschweißt. Modernste Schweißtechnik sorgt für saubere Arbeit. Die Fertigungstiefe bei KROLL ist hoch. Zugekauft werden nur wenige Teile, zum Beispiel der spätere Deckel für den Kessel. Aber auch hier sind noch Anbauteile wie Scharniere und das Ausgussrohr zu integrieren. Die fertigen technischen Systeme jedes Fahrzeugs werden einmal komplett aufgebaut für die Rohbauabnahme mit dem Kunden. Dann wird der Aufbau zerlegt und für die Lackierung vorbereitet. Alle zu lackierenden Teile werden gesandstrahlt, grundiert und anschließend wird die gewünschte Farbe in mehreren Schichten bei 70 Grad Celsius eingebrannt. Bei der abschließenden Inbetriebnahme werden alle Systeme auf Herz und Nieren geprüft. Gearbeitet wird in Baugruppen nach einem Baukastensystem, das eine hohe Individualisierung der Fahrzeuge ermöglicht.

Stahlplatten sind der Ausgangspunkt für den Kessel jeden Fahrzeugs. Sie werden rundgebogen, verschweißt.

Die Stahlplatten werden rundgebogen, verschweißt und sind der Ausgangspunkt für den Kessel jeden Fahrzeugs.

Gespült wird in aller Welt

Das Endprodukt sind leistungsfähige Systeme für jede Anforderung. „Wir fangen da an, wo andere aufhören“, sagt Bernhard Maciejewski, er ist Produktmanager bei KROLL. Von den vier fertigen Fahrzeugen, die heute in Hünxe im Showroom stehen, gehen zwei nach Australien, eines nach Irland und ein weiteres Richtung Benelux. Die vielen Möglichkeiten, die ausgereifte Technik und die daraus resultierende Verlässlichkeit sorgen dafür, dass KROLL Fahrzeuge weltweit gefragt sind – in vielen europäischen Ländern, in Dubai, in Afrika und sogar in Australien und Neuseeland. Kanalisation gibt es auf allen Kontinenten und auch die Probleme, die sich ergeben, wenn es nicht so läuft, wie es sollte. Dann hilft Wasserdruck einerseits und Saugkraft andererseits – beides bieten die Fahrzeuge in vielen Variationen. Die Fahrzeugtechnik ist komplex und braucht eine qualifizierte Bedienung. Was früher der Industriemechaniker, Fachrichtung Kanaltechnik war, ist heute der Umweltmanager, denn so heißt der Ausbildungsberuf in Deutschland inzwischen. Digitale Steuerungssysteme in Kombination mit Multifunktionssensoren erleichtern die Bedienung.

Technische Lösungen für unterschiedliche Anforderungen

Jedes Fahrzeug, das bei KROLL die Werkhallen verlässt, ist genau auf die Wünsche des Kunden konfiguriert. Die Auswahlmöglichkeiten sind enorm – von der Kapazität des Kessels über zusätzliche Wassertanks, die Leistung der Druck- und Saugpumpen bis hin zur Wasseraufbereitung und Konfiguration von Haspelsystemen und Schlauchlängen. Auch wenn ein Ziel alle Kunden eint – alles muss laufen –, sind die genauen Anforderungen an die Spezialfahrzeuge doch höchst unterschiedlich. Das macht die Fahrzeuge zu erklärungsbedürftigen Produkten und die Auswahl beratungsintensiv.

Geprüfte Qualität ist gefragt

„Unsere Fahrzeuge sind beliebt, weil sie haltbar sind“, sagt Marcel Murtinu-Ebbing aus dem Vertrieb. Die Bauzeit beträgt vier bis maximal acht Wochen. Momentan liegt die Lieferzeit aufgrund eines gut gefüllten Auftragsbuchs bei rund anderthalb Jahren. Die Qualitäts- und die technische Kontrolle sind aufwendig: Im ADR-Bereich werden alle Schweißnähte der Behälter geröntgt und der TÜV führt eine Abnahmeprüfung durch – zum Beispiel eine Druckprobe mit Wasser bis auf 4 Bar. Nach zweieinhalb Stunden wird die Dichtigkeit der Schweißnähte und Absperrorgane überprüft. Die technische Steuerung der Funktionen läuft digital und ermöglicht nicht nur eine bequeme Fernsteuerung für die Fahrzeugbediener, sondern auch die Möglichkeit der Fernwartung. Von Hünxe aus kann man die Fahrzeuge in Australien starten, den Ausleger steuern und wenn notwendig eine schnelle Fehleranalyse machen.

Sicherheit für den Saugdruck

Die Hightech-Apparate, die hier in Hünxe entstehen, beinhalten alle einen drucktragenden Behälter. In der Nassabfallentsorgung wird immer Saugdruck benötigt und Druck für die Wasserpumpen. Deshalb sind auf jedem KROLL Fahrzeug HEROSE Sicherheitsventile im Einsatz – je nach Anforderung sind drei bis vier Ventile montiert, häufig das 06C01. Von der Größe der Pumpe ist abhängig, wie viele Sicherheitsventile notwendig sind, um den Druck abzuführen. Dabei fällt die Wahl schon seit über 40 Jahren auf HEROSE, weil die Produkte den hohen Qualitätsanforderungen entsprechen und damit auf die Verlässlichkeit des gesamten Systems einzahlen. Es gibt immer wieder Arbeits- und Bediensituationen, in denen die Ventile einen Überdruck abführen müssen – auch um den 600 Kilo schweren beweglichen Kolben im Kessel, der die Schmutz- von der Wasserkammer trennt, jederzeit zu sichern.

Unsere Fahrzeuge halten – das ist gut für die Umwelt und gut fürs Geschäft.

Marcel Murtinu-Ebbing, Vertrieb KROLL Fahrzeugbau

 

Dank Wasserrückgewinnung länger arbeiten

Die Menge des Wassers auf dem Fahrzeug entscheidet darüber, wie lange gearbeitet werden kann. Deshalb bietet KROLL ein ausgeklügeltes System zur Wasserrückgewinnung an: Eine Siebwand trennt feste Bestandteile von flüssigen, eine Filtertrommel ist der nächste Schritt, dann wird die Flüssigkeit zweimal hintereinander in einen Zyklon geführt und in Rotation gebracht, wodurch sich Wasser und Feststoffe trennen. Eine Kaskadenwand ist der letzte Reinigungsschritt, bevor das Wasser wieder in den Spülprozess zurückgeführt werden kann. Denn Rohre und Siele können nur gereinigt werden, solange Wasser zur Verfügung steht.

Ein Blick in die Praxis – bei Canal-Control + Clean

Immer der Nase nach, dann findet man den Einsatzort von Detlef Schulze und Fabian Kay schnell. Sie arbeiten an einer völlig verstopften 500er-Druckrohrleitung. Auf rund anderthalb Metern ist die Oberseite der Kunststoffleitung aufgesägt. Die Leitung war länger nicht in Betrieb, wird nun aber dringend benötigt, weil die Hauptleitung defekt ist. Zunächst muss mit einem Spaten das feste Gebinde – eine sehr förmliche Umschreibung dessen, was man gewöhnlich in der Toilette runterspült – aufgelockert werden, damit der Absaugschlauch es aufnehmen kann. Ein Anfang ist gemacht und der Spülschlauch kann in das Rohr eingebracht werden.

Das Prinzip des Spülschlauchs

Die Wasseraustrittsöffnungen am Spülkopf sind an der hinteren Seite, sodass sich der Schlauch durch den Wasserrückstoß nach vorne zieht. Der eigentliche Reinigungsprozess erfolgt beim hydraulischen Zurückziehen des Schlauchs, dann werden die Nassabfälle mitgespült und können an der Öffnung vom Saugschlauch aufgenommen werden. Bei dieser Art von Verstopfung ist Geduld gefragt, also den Spülschlauch einige Meter einfahren, die Verstopfung auflösen, den Abfall zurückspülen und absaugen. So arbeitet sich das Team Stück für Stück voran, aber um die ganze Strecke freizuspülen, braucht es wohl noch einen weiteren Einsatz.
Der Volvo mit dem KROLL Saug- und Spülaufbau ist erst ein halbes Jahr alt. Der Kessel bietet ein Volumen von 12 Kubikmetern. Rund 3 Kubikmeter Wasser sind heute auf dem Fahrzeug, damit lässt sich schon einiges bewegen und dank der Wasseraufbereitung länger arbeiten, ohne aufzutanken. Das Fahrzeug hat zwei Pumpen, die große schafft rund 350 Liter pro Minute und die kleinere 170. Mit dieser Spülleistung lässt sich auch in Großkanälen mit bis zu 2 Meter Durchmesser arbeiten. Der Spülschlauch hat eine Länge von 320 Metern, kann also auch für längere Kanäle zum Einsatz kommen, und der Saugschlauch ist 25 Meter lang, denn abgesaugt wird immer am Siel oder an der jeweiligen Öffnung.

Auf Nummer sicher

Die Leitung, an der hier im Süden Hamburgs gearbeitet wird, liegt in rund 2 Meter Tiefe. Ein wichtiger Begleiter in der kleinen Baugrube ist ein Gasdetektor. Denn aus der Leitung können immer mal giftige Gase entweichen und schlimmstenfalls zur Bewusstlosigkeit führen. Aus Sicherheitsgründen wird zu zweit gearbeitet. Der Umgang mit dem schweren Gerät ist Erfahrungssache – mit der Zeit lerne man die Tricks, berichtet Detlef Schulze, der die Fernsteuerung um den Hals trägt. Fabian Kay ist erst seit Kurzem dabei und führt den Saugschlauch, denn so richtig flüssig wird das „Gebinde“ erst nach und nach. Je nach Aufgabenstellung kommen unterschiedliche Spülköpfe zum Einsatz, es gibt Drehdüsen, Weitwurfdüsen, Schachtreinigungsdüsen und auch eine Schlitzrinnendüse, die speziell für die Säuberung der Schlitzrinnen an den Autobahnen konstruiert ist. Die Materialkästen an den Fahrzeugen, in denen Werkzeug und Spülköpfe Platz finden, werden bei KROLL nach Kundenwunsch angefertigt. Die hohe Fertigungstiefe zeigt sich auch hier. Jetzt, wo rund um die Rohröffnung schon das Gröbste aufgenommen wurde, entspannt sich auch die Situation rund um die Nase.

 

KROLL Fahrzeugbau‑Umwelttechnik GmbH ist ein 1960 gegründetes Unternehmen mit Hauptsitz in Hünxe, Nordrhein‑Westfalen, und gehört zu den führenden Anbietern von Spezialfahrzeugen im Bereich Umwelttechnik und Entsorgung. Mit einem standardisierten Baukasten und patentierten Technologien bietet KROLL robuste, wartungsarme Lösungen, die weltweit eingesetzt werden und durch hohe Qualität sowie Langlebigkeit überzeugen.

 

Die Canal‑Control + Clean Umweltschutzservice GmbH & Co. KG ist Spezialist für Rohr‑ und Kanalreinigung, TV‑Inspektion, Dichtheitsprüfung sowie Sanierung erdverlegter Leitungsnetze. Das familiengeführte Unternehmen beschäftigt mehr als 400 Mitarbeitende an acht Standorten in 13 Tochtergesellschaften und bietet kommunalen sowie industriellen Kunden nachhaltigen Schutz von Grundwasser und Infrastruktur.

Posted by HEROSE