Becker Marine Systems hat mit dem LNG PowerPac® eine mobile Lösung für die emissionsarme Energieversorgung geschaffen, die weltweit zum Einsatz kommen kann. HEROSE ist an diesem Projekt mit zahlreichen Armaturen beteiligt.

 

 

Hamburg macht einen weiteren Schritt hin zur Verbesserung der Luftqualität im Hafen. Innovative in der Hansestadt entwickelte Technologie kann in Zukunft dafür sorgen, dass große und größte Containerschiffe während ihrer Liegezeit die sogenannten Hilfsdiesel ausschalten und den für den Bordbetrieb notwendigen Strom aus einem neuartigen, mobilen Generator beziehen können. Im Rahmen eines gemeinsamen Pilotprojektes testen Becker Marine Systems, die Hapag-Lloyd AG und die Hamburger Hafen und Logistik AG (HHLA) seit Jahresbeginn erstmals die neuartige Technologie.

LNG PowerPac®, ein mobiles Kraftwerk

Hierfür hat der Technologielieferant Becker Marine Systems das mobile Kraftwerk entwickelt. Mit Hapag-Lloyd und der HHLA kamen dann für seine Erprobung zwei Partner dazu. Ein sogenanntes Becker LNG PowerPac®, so das Konzept, versorgt am HHLA Containerterminal Burchardkai (CTB) Containerschiffe am Kai mit umweltgerecht erzeugtem Strom. Der Betrieb war mit einem Prototyp in den vergangenen Wochen mehrfach erfolgreich bei 20 000-TEU-Containerriesen von Hapag-Lloyd getestet worden. Gemeinsam mit Hapag-Lloyd verstärkt die HHLA damit ihre Anstrengungen zur Luftreinhaltung in Hamburg.

Becker Marine Systems ist seit langer Zeit Kunde von HEROSE. Bereits in der Power Barge, die 2015 gebaut wurde, sind Armaturen von HEROSE verbaut. Die Barge versorgte zunächst ein Kreuzfahrtschiff mit sauberem Strom und jetzt produziert sie im Hamburger Hafen Strom und Wärme für verschiedene Abnehmer. In den PowerPacs® kommen manuelle Absperrarmaturen und pneumatisch angetriebene Absperrarmaturen, Sicherheitsventile, Rückschlagventile, Filter und Kombi-Druckregler zum Einsatz.

YouTube

Mit dem Laden des Videos akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung von YouTube.
Mehr erfahren

Video laden

 

Das Becker LNG PowerPac® wurde gemeinsam von Becker Marine Systems und dessen Tochterunternehmen HPE Hybrid Port Energy als kompaktes System in der Größe von zwei 40-Fuß-Containern entwickelt. Diese Einheit kombiniert einen gasbetriebenen Generator und einen LNG-Tank, der die Energie für den Generator liefert. Sobald das Containerschiff vertäut ist, wird das mobile 1,5-Megawatt-Kraftwerk vom Kai per Containerbrücke auf einen Stellplatz am Heck des Schiffes gehoben, mit dem Bordnetz verbunden und kann dann während des Aufenthalts im Hafen Strom für den Schiffsbetrieb liefern.

Internationales Potenzial

Dank der Innovation können Schadstoffemissionen, etwa von Schwefeldioxid, Feinstaub und Stickstoffoxiden, wie sie sonst beim Betrieb der Hilfsdiesel des jeweiligen Schiffes anfallen, entweder ganz vermieden oder deutlich reduziert werden.

Dirk Lehmann, Geschäftsführer von Becker Marine Systems, sagt: „Das Becker LNG PowerPac® stellt eine unkomplizierte Lösung für die Reduzierung der Schadstoffbelastung in Häfen dar und hat das Potenzial, international Anwendung zu finden. Wir sind mit diversen europäischen sowie chinesischen Häfen im Gespräch und zuversichtlich, dass sich das Becker LNG PowerPac® auf dem Markt durchsetzen kann.“

Das Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur hat für die Entwicklung der neuen Technologie Fördermittel in siebenstelliger Höhe im Rahmen der Mobilitäts- und Kraftstoffstrategie der Bundesregierung bewilligt. Enak Ferlemann, Parlamentarischer Staatssekretär beim Bundesminister für Verkehr und digitale Infrastruktur: „Die Luftreinhaltung ist in Häfen in dicht besiedelten Gebieten von großer Bedeutung. Wir fördern deshalb nachhaltige und alternative Antriebe sowie Innovationen wie die LNG PowerPacs®, die dazu beitragen, die Schifffahrt zu modernisieren und Emissionen zu reduzieren.“

Als Know-how-Partner und Umschlagdienstleister begleitet die HHLA das Projekt seit dem Start Anfang 2016. Hamburgs größter Terminalbetreiber hat für das Handling des PowerPac® die technischen und prozessualen Anforderungen definiert. HHLA-Vorstand Jens Hansen sagt: „Aus unserer Sicht sind die Tests bisher sehr erfolgreich verlaufen.“

Fotos: Carsten Wurr

Posted by HEROSE