Die Ventile und Armaturen, die HEROSE anbietet, erfüllen höchste Ansprüche an Dichtigkeit und Qualität. Sie müssen allerdings auch richtig montiert, geprüft und gewartet werden – nur dann können sie ihre Stärken voll und ganz ausspielen.

Aus Herausforderungen werden Lösungen

Bei HEROSE führt eine besondere Herausforderung oft zu einer neuen Lösung. So ist im Grunde auch der Bereich Service entstanden. Hier setzen Mitarbeiter ihr Know-how und ihre Erfahrung für ganz individuelle Lösungen ein. Matthias Reinhardt ist so ein Beispiel, seit seiner Ausbildung 1976 beschäftigt er sich mit nichts anderem, als mit Armaturen und ist schon seit 1990 bei HEROSE. Als Entwicklungsingenieur hat er Anfang der neunziger Jahre die Cryo-Ventile neu entwickelt und später die Konstruktion und Entwicklung geleitet. Als erfahrener Fachmann begleitet er heute, unter anderem, den Einbau von Cryo-Ventilen auf Schiffen.

Montagebegleitung als HEROSE-Serviceleistung

Als es darum ging die AIDAnova auszurüsten – das erste Kreuzfahrtschiff mit Blauem Engel Umweltzeichen dank LNG Antrieb – setzte ein Lernprozess ein: Auf der Werft wurden die Cryo-Ventile zunächst eher rustikal behandelt – vielen Materialien im Schiffbau macht das nichts aus. Für die Cryo-Ventile mit feinster Technik und Zehntel-Millimeter Toleranzen ist solch ein Umgang „tödlich“. So kamen alle Ventiloberteile aus der Werft wieder nach Bad Oldesloe zurück, weil sie durch falsche Behandlung angeschlagen und die Dichtungen schadhaft waren. Es gab Gespräche und ein neues Bewusstsein für die Feinheiten der Technik, die eingebaut werden sollte. Schnell entstand beim Kunden der Wunsch, die Ventile vom Hersteller einbauen zu lassen, um die geplante Funktion vollständig zu gewährleisten. So ist dann der Bereich Service entstanden: Heute begleitet HEROSE den Einbau, damit die Bauteile ihre Funktion voll und ganz erfüllen. „Wir schauen uns an, was verschweißt wurde: Sind die Armaturengehäuse in Ordnung, damit wir sie freigeben können und setzen dann die ganzen Oberteile auf. Das heißt, wir komplettieren vor Ort die Ventile und prüfen auf Druckdichtigkeit, damit auf dem Schiff die einwandfreie Antriebsversorgung gewährleistet ist,“ berichtet Matthias Reinhardt.

Aufgrund meiner Erfahrung werde ich vieles gefragt – manchmal auch wegen meiner vielen Kontakte in der Branche.

Matthias Reinhardt, Senior Application Manager HEROSE

 

Geprüft und für gut befunden

Die von HEROSE ausgelieferten Ventile sind zu 100 Prozent auf Dichtigkeit geprüft und werden noch einmal auseinandergebaut, um die Gehäuse einzuschweißen. Dieser Einbau ist keine triviale Aufgabe: Man braucht exzellente Schweißer, die teils über Kopf und in allen möglichen Positionen röntgensichere Schweißnähte herstellen können. Dazu kommt noch eine aufwendige Isolierung der Leitungen. Das sind Leistungen, die HEROSE nicht selbst anbietet, aber die Einbaubegleitung stellt sicher, dass alles einwandfrei ausgeführt ist. Für die Kreuzfahrtwerft in Deutschland und in Finnland erstellt Matthias Reinhardt das Service-Konzept und die Service-Einsätze – auch die passenden Spezialwerkzeuge müssen vor Ort sein. Die Werft hat elf Schiffe im Programm, vier sind bereits fertig und Nummer fünf und sechs werden derzeit mit HEROSE Cryo-Ventilen ausgerüstet. Hier hilft das über viele Jahre in zahlreichen Projekten aufgebaute Know-how dabei, um das gewünschte Ergebnis zu erreichen.

100 Prozent Dichtigkeit – auch im nicht stationären Einsatz

Bei stationärer Technik wird ein Tank mit Ventilen und Leitungen gebaut – das ist relativ unkompliziert, denn die Bauteile bewegen sich nicht. Auf Trailern auf der Straße oder auf der Schiene herrschen andere Bedingungen, denn die Bauteile können in Bewegung geraten. Deshalb gilt hier die TPED (Transportable Pressure Equipment Directive) mit der erforderlichen π-Zulassung für die Ventile. Auf Schiffen, wie der Aida, durchziehen die Rohrleitungen mit LNG zum Beispiel elf Räume – die Leitungen müssen diverse Trennwände passieren, von der Bebunkerung bis zum Antrieb. Wenn das Schiff im Seegang in Bewegung gerät, muss natürlich trotzdem alles funktionsfähig bleiben. Das sind Herausforderungen, die teilweise auch für Straße und Schiene gelten. Zum Service gehört bei HEROSE auch nach Lösungen zu suchen, die nicht vom Produktkatalog abgedeckt werden. Hier liegt auch ein besonderes Interesse von Mitarbeitern, wie Matthias Reinhardt: Wo sind Ansatzpunkte etwas Neues zu machen, wie können wir Ideen und Konzepte für Neuentwicklungen auf den Weg bringen.

Service für Sicherheitsventile durch autorisierte Werkstätten

In mehr als 50 autorisierten Werkstätten in aller Welt können HEROSE Sicherheitsventile geprüft, repariert und auf andere Drücke eingestellt werden. Diese Serviceleistungen werden von Firmen erbracht, die von HEROSE speziell dafür geschult worden sind. Die Werkstätten erhalten ein Zertifikat für drei Jahre, danach werden sie Re-Auditiert, um die Qualität zu gewährleisten. Dank dieser autorisierten Partner können Kunden, die besondere Anforderungen an Herose-Sicherheitsventile haben, vor Ort einen Service in HEROSE-Qualität bekommen. Viele dieser 50 Standorte weltweit wurden von HEROSE-Mitarbeitern zu Schulungszwecken bereist oder von Außendienstmitarbeitern besucht, um festzustellen:
Hat die Servicefirma das notwendige Equipment zur Verfügung, kann sie den Ansprüchen der Produkte gerecht werden – angefangen bei der Sauberkeit, Öl- und Fettfreiheit, bis hin zu Spezialwerkzeugen, die es nicht überall gibt. Die autorisierten Werkstätten erhalten immer die neuesten Produkt-Dokumentationen, wenn etwas verändert wird. Die Vertretungen bieten Know-how und technische Dienstleistungen nach HEROSE-Standard.

Können kommt von Erfahrung

Es gibt immer wieder ganz spezielle Fälle, wo Kunden fragen, wie ein Ventil in einem bestimmten Zusammenhang funktionieren kann. Gerade für die erfahrenen HEROSE-Mitarbeiter sind diese Fälle eine Gelegenheit, all ihre Erfahrung einzusetzen und ihr Wissen für die Kunden nutzbar zu machen. Kombiniert wird dieses Armaturenwissen mit einem sehr großen Netzwerk von Ansprechpartnern in der Industrie, um gegebenenfalls gemeinsam auf eine Lösung kommen.

 

Zur Person:
Matthias Reinhardt, Diplom-Ingenieur, 61 Jahre

Matthias Reinhardt1976 im Magdeburger Armaturenwerk MAW Zerspanungsfacharbeiter gelernt. Danach an der jetzigen TU Magdeburg „Otto von Guericke“ Apparate- und Anlagenbau studiert, hier wurde in Kooperation mit dem MAW praktisch an Armaturen geforscht. Mit einer Diplomarbeit zur Berechnung von Armaturen mit der „Finiten-Elemente-Methode“ die Hochschule abgeschlossen und anschließend in der Forschung im MAW gearbeitet, bis 1990 über einen Schulfreund der Kontakt zu Wilfried Zschalich entstand. Inzwischen seit 31 Jahren bei HEROSE mit wechselnden Aufgaben in Entwicklung, Konstruktion, Kundenservice, Prüffeld und Produktmanagement. Darüber hinaus engagiert sich Reinhardt in nationalen und internationalen Normungsausschüssen, wo wichtige Produkt- und Zulassungsnormen erarbeitet werden.
Eine Affinität zum Wasser entwickelte Matthias Reinhardt in frühester Jugend als ehrenamtlicher Rettungsschwimmer. In letzter Zeit – vor der Pandemie – hat er gemeinsam mit seiner Frau die Liebe zur Kreuzfahrt entdeckt.

Ich kenne die Technik des Schiffes unten im Rumpf und inzwischen weiß ich auch, wie man sich als Gast fühlt.

Matthias Reinhardt, Senior Application Manager HEROSE

Posted by HEROSE